siehe auch Diffie-Hellman-Schlüsselaustausch
Bei modernen Verschlüsselungsverfahren sind die Algorithmen allgemein bekannt. Daher ist der geheime Austausch des Schlüssels von grosser Bedeutung.
Sofern sich beide Partner persönlich kennen, kann dies z.B. über einen Memorystick erfolgen. Bei der verschlüsselten Kommunikation mit einem Webserver wird dies aber schwieriger:
Mit diesem Verfahren können zwei Partner über eine unsichere Leitung einen gemeinsamen, geheimen Schlüssel vereinbaren. Ein potentieller Lauscher kann die ganze Kommunikation mitlesen. Trotzdem kann der Lauscher den geheimen Schlüssel nicht ermitteln.
Die Funktionsweise lässt sich gut anhand von Farben erläutern. Dabei gehen wir davon aus, dass
In der Informatik basieren die meisten Verfahren auf dem Division/Rest-Verfahren (modulo). Dabei gilt:
Das folgende Beispiel dient zur Veranschaulichung und benutzt deshalb sehr kleine Zahlen. In der tatsächlichen Anwendung werden dagegen Zahlen mit mindestens mehreren hundert Stellen benutzt.
Alice | Bob |
---|---|
Beide einigen sich auf die beiden öffentlichen Schlüssel p=13 und g=2 . |
|
Wählt die Zufallszahl a=5 als geheimen Schlüssel. | Wählt die Zufallszahl b=8 als geheimen Schlüssel. |
Rechnet A = 25 mod 13 = 6 und sendet A an Bob. | Rechnet B = 28 mod 13 = 9 und sendet B an Alice. |
Berechnet K = 95 mod 13 = 3. | Berechnet K = 68 mod 13 = 3. |
Beide erhalten das gleiche Ergebnis.
Die Lauscherin Eve kann zwar die Zahlen 13, 2, 6 und 9 mithören, das eigentliche gemeinsame Geheimnis von Alice und Bob K=3
bleibt ihr aber verborgen.
Wie schon Bob Dylan sang: Die Zeiten ändern sich.
Mit der Einführung von Quanten-Computern könnten viele der heutigen Verschlüsselungstechnologien unsicher werden. Anstatt Jahrhunderte braucht ein Quanten-Computer vermutlich nur Sekunden um eine Verschlüsselung basierend auf Modulo zu knacken.
Siehe auch https://www.boxcryptor.com/de/blog/post/quantum_computing_vs_encryption/